Überqualifizierte Unerfahrenheit

Ein guter Freund (Name geändert in „Alex“) von mir sucht schon seit einem Jahr nach einer Stelle, obwohl er eine fundierte kaufmännische Ausbildung mit einem BWL-Bachelor absolviert hat, Berufserfahrung als Produktionscontroller vorweisen kann und sogar einen guten Master gemacht hat. Das hat mich veranlasst ein kleines Interview mit ihm über seine aktuelle Situation bei der Jobsuche zu führen:

Mattes: Erzähl etwas über deine schulische, berufliche und studentische Vergangenheit. Fang am besten mit dem Zeitraum nach dem Abitur an.

Alex: Nach dem Abitur habe ich meinen Zivildienst abgeleistet und dann bei einem mittelständischen Unternehmen eine duale Ausbildung/kaufmännische Tätigkeit gemacht/ausgeübt. Das sah folgendermaßen aus: Parallel zu einem dreijährigen, arbeitgeberfinanzierten Bachelorstudium der Betriebswirtschaft an der Hessischen Berufsakademie habe ich eine 1 ½ jährige Ausbildung als Industriekaufmann gemacht und 1 ½ Jahre als kaufmännischer Angestellter gearbeitet. Während der Industriekaufmannsausbildung habe ich die gesamte Bandbreite eines mittelständischen Unternehmens der Sanitärbranche von Vertrieb (hier insbesondere  Zielgruppenmarketing und Projektvertrieb) über Einkauf und Finanzbuchhaltung bis Controlling kennengelernt. Und während der kaufmännischen Angestelltenzeit war ich im Produktionscontrolling tätig, welche als Stabstelle dem Leiter Produktion und Logistik unterstellt war. Zu meinen Aufgaben gehörten vor allem das Erstellen von Analysen, die Vorbereitung von Unterlagen für Boardmeetings, die Optimierung von Controllingprozessen sowie sämtliche kaufmännische Verwaltungsaufgaben.

Das Bachelorstudium umfasste folgende Themenkomplexe: Grundlagen Wirtschafswissenschaften, Gesamtwirtschaftliche Prozesse, Wirtschaftsenglisch, Handels- und Arbeitsrecht, Betriebliches Rechnungswesen, Kostenrechnung und Bilanzen, Finanzen und Investment, Personal und Führung, Wirtschaftsinformatik, Betriebliche Güterwirtschaft sowie Strategische Unternehmensführung.
Schwerpunkt meines Bachelorstudiums war Marketing und Vertrieb. Thema meiner mit der Note 2,0 bewerteten Abschlussarbeit war die Produktpiraterie in der Sanitärbranche am Beispiel des vorher genannten mittelständischen Unternehmens. Ende August 2009 habe ich das Studium mit dem Notendurchschnitt 2,0 abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich dann das Unternehmen verlassen.

Mattes: Warum und wie ging es weiter?

Alex: Einer der Hauptsatzmärkte des Unternehmens waren die USA, der jedoch 2008 infolge der Subprime-Krise auf dem amerikanischen Immobilienmarkt und der Pleite der Investmentbank Lehmann Brothers weggebrochen ist. Der Auftragseingang des Unternehmens ging da tendenziell eher in den Keller als auf Höhenflug. Hinzu kam, dass 2009 neben dem Unternehmen eine Chemiefabrik explodiert ist und den ganzen Produktionsablauf zum Erliegen gebracht. Da musste das Unternehmen auf die Kostenbremse treten. Vor diesen Hintergrund wurde von der Geschäftsleitung beschlossen, dass alle Azubis und Personen, die ein arbeitgeberfinanziertes Bachelorstudium machen, aus gesamtwirtschaftlichen Gründen nicht übernommen werden.

Danach habe ich dann beschlossen weiter zu studieren, da der Arbeitsmarkt in den Keller ging. In mir spürte ich zudem, dass ich gerne was im Sozialbereich machen möchte, aber die letzten drei Jahre nicht umsonst sein sollten. Daher habe ich einen Studiengang gesucht, der
das Soziale mit dem Ökonomischen verknüpft und bin fündig geworden. Ich habe zwei Jahre ein Sozialmanagementmasterstudium absolviert. Das Studium beschrieb dabei bewusst nicht den Weg einer vorrangigen oder gar ausschließlichen Orientierung an der Vermittlung originär (betriebs-)wirtschaftlicher Kenntnisse und Fertigkeiten. Diese bildeten zwar einen unverzichtbaren fachlichen Bezugspunkt, zugleich bestand die Besonderheit des Studiengangs darin, spezifisch ethische und theologische bzw. diakoniewissenschaftliche mit organisationswissenschaftlichen, sozialökonomischen und sozialrechtlichen Kompetenzen zu verbinden. Thema meiner mit der Note 1,2 abgeschlossenen Masterarbeit war folgendes: “Demografischer Wandel in Deutschland:
Perspektiven für die Betroffenen und die Anbieter sozialer Dienstleistungen – Altenhilfe und Altenarbeit vor neuen Herausforderungen.“ Das Studium habe ich dann im Ende September 2011 mit dem Notendurchschnitt 1,4 abgeschlossen.

Mattes: Und Ende September hast du dann angefangen dich zu bewerben?

Alex: Nein. Damit habe ich bereits im Juli 2011 begonnen.

Mattes: Wie viele Bewerbungen hast du schon geschrieben? Wie viele davon für deinen „Traumberuf“ bzw. Beruf, der dich reizt? Wie viele davon für Berufe, die nicht mal auf deine Qualifikationen im Entferntesten passen?

Alex: Per Ende Juni 2012 waren es seit Anfang Juli 2012 150 Bewerbungen. Davon waren 60% für die Berufe, die mich gereizt haben. Die Best-of-Rest-of-Quote ist demnach 40%.

Mattes: Welchen Job/ welche Arbeit stellst du dir vor?

Alex: Da ich sowohl einer BWLer Hintergrund durch meine Zeit bei dem mittelständischen Unternehmen als auch Erfahrung im Sozialbereich durch Zivildienst, Masterstudium, Praktika und Hospitationen habe, kann ich sowohl in der freien Wirtschaft als auch im Sozialbereich tätig sein. In der freien Wirtschaft möchte ich gern im Controlling tätig sein, hier insbesondere im Produktionscontrolling. Im Sozialbereich möchte ich gerne als kaufmännischer Angestellter im Bereich Controlling, Rechnungswesen oder Qualitätsmanagement tätig sein.

Mattes: Woran liegt es, dass du in deinem Traumjob(bereich) noch nicht untergekommen bist?

Alex: Wenn ich die Frage definitiv beantworten könnte, würde mir das sehr helfen. Da die Arbeitgeber nicht verpflichtet sind einen Absagegrund zu benennen, sind Absageschreiben nicht sehr hilfreich zur Beantwortung der Frage. Und fragt man telefonisch bei den Arbeitgebern beißt man entweder auf Granit oder bekommt die Standardantwort, dass aufgrund der Vielzahl eingegangen Bewerbungen eine Vorauswahl getroffen werden musste.

Mattes: Woran liegt es deiner persönlichen Meinung nach, dass du in deinem Wunschjob noch nicht
untergekommen bist?

Alex: Überqualifizierte Unerfahrenheit.

Mattes: Überqualifizierte Unerfahrenheit?

Alex: Yep. Überqualifizierte Unerfahrenheit: Für einfache Tätigkeiten bin ich überqualifiziert, für höherwertige Tätigkeiten fehlt mir die Berufserfahrung. Beispiel: Als Sachbearbeiter Finanzbuchhaltung bin aufgrund meines Bachelor BWL-Studiums überqualifiziert, als
Bilanzbuchhalter fehlt mir die mehrjährige Berufserfahrung.

Mattes: Gibt es etwas, das dich besonders im Zusammenhang mit Bewerbungen aufregt?

Alex: Mal davon abgesehen, dass man so viele Bewerbungen geschrieben hat und davon nur ein Bruchteil in Vorstellungsgesprächen gemündet ist, kann einen Satz nicht mehr lesen: „Wir wünschen Ihnen für Ihren weiteren beruflichen Lebensweg alles Gute.“ Da krieg ich einfach nur einen Brechreiz. Gleiches gilt für folgende Variante: „Wir wünschen Ihnen bei der Verwirklichung Ihrer beruflichen Ziele, sowie bei der Suche nach einer neuen Anstellung alles Gute.“ Es ist sowas von scheiße frustrierend so viel Zeit in Bewerbungsrecherche und –schreiben zu investieren, nur um dann mit „Wir wünschen Ihnen für Ihren weiteren beruflichen Lebensweg alles Gute.“ – Absagen abgespeist zu werden. Da denke ich mir auch nur im Hinblick auf die mich ablehnenden Unternehmen und Organisationen bzw. die von ihnen beschäftigten Absageschreiber/-innen: „Ihr mich auch, ihr Arschmaden!“

Mattes: Wie fühlst du dich bei den vielen Absagen?

Alex: Am Anfang total frustriert, mittlerweile bin ich da recht gelassen, da ich schon viel schlimmere Sachen erlebt und überlebt habe. Ehrlich gesagt stumpft man mit der Zeit ab. Man lässt das Ganze am besten nicht an sich heran, weil man sonst durchdreht und depressiv wird. Ich für meinen Teil vergleiche Absageschreiben mittlerweile mit Toilettenpapier. Absageschreiben sind wie Klopapier:
Einmal in die Hand nehmen, dann für immer wegspülen!

Mattes: Das hört sich nach einem Selbstschutzmechanismus an.

Alex: Das ist es auch. Wenn man nur Absagen bekommt bzw. Vorstellungsgespräche nicht in einer konkreten Stelle münden, fängt man an sich selber zu zweifeln bzw. sich und seine eigenen Fähigkeiten in Fragen zu stellen. Das Selbstwertgefühl leidet unheimlich. Das Selbstbewusstsein lässt nach. Es vergeht einem der Appetit. Kopf- und Magenschmerzen setzen einem wegen der allgegenwärtigen Ungewissheit und Unsicherheit zu. Und man kann nachts nicht ruhig schlafen, weil der Kopf einfach nicht abschalten kann, da er sich ständig fragt: Wie soll es nur weitergehen ohne Job?

Mattes: Die ganze Situation ohne Job geht dir also doch nahe.

Alex: Natürlich geht sie mir nahe, aber versuche sie nicht an mich heran zu lassen, weil ich sonst körperlich und geistig total krank werde. Aber das schlimme an der ganzen Situation ohne Job ist, dass nicht nur ich leide, sondern auch und vor allem meine Mutter. Meine Mutter ist von der ganzen Situation noch viel schlimmer betroffen. Sie hat sich so sehr quer gelegt, so hart gearbeitet und auf vieles verzichtet, damit ich die beiden Studiengänge machen konnte. Und der Preis dafür: Kein Job!

Sie kann es einfach nicht verstehen, warum ich keine Stelle bekomme. Hinzu kommt noch, dass ich sie ohne Job nicht finanziell unterstützen kann, so dass sie jeden Euro dreimal umdrehen muss, bevor sie ihn ausgibt.

Mattes: Das hört sich gar nicht gut an.

Alex: Die bittere Wahrheit lautet: Ohne Job ist man ein Klotz am Bein desjenigen, der einem unterhält. Dabei will ich kein Klotz am Bein sein, sondern anderen helfen. Ich will auf meinen eigenen Beinen stehen. Und das vor allem im finanziellen Bereich. Ohne Job lernt man auf vieles zu verzichten und sich selber stark ein zu schränken. Daher bin für die Hilfe und Unterstützung, die ich durch Familie, Verwandte und Freunde erhalte umso dankbarer. Dennoch: Es ist kein schönes Gefühl anderen zur Last zu fallen, nur weil man keine Arbeitsstelle findet. Je länger diese Situation andauert, desto mehr kotzt sie einen an. Und was mich auch ankotzt, sind die zahlreichen Gespräche meiner Mutter mit ihren Freunden und Bekannten über meine Situation ohne Job. Ich kann das nicht mehr hören. Man kann ein Thema auch tot reden.

Mattes: Das ist es von meiner Seite. Möchtest du noch was sagen?

Alex: Ja. Erstens etwas zur den Ansprüchen, die Unternehmen & Sozialorganisationen an Bewerber stellen und wie sie mit Bewerbern tatsächlich umgehen. Und zweitens möchte ich einen Wunsch äußern.

Zum ersten Bereich. Vor ein paar Jahren habe ich bei dem Kölner Karneval einen interessanten Wagen gesehen, in dem die Zustände an deutschen Universitäten und Fachhochschulen kritisiert wurde. Gezeigt wurde eine Universität mit Prachtfassade, die in eine windschiefe Holzhütte mit krummem Ofenrohr überging. Am Karnevalswagen stand folgender Schriftzug: „Deutsche Bildungseinrichtungen: Vor hui, hinten pfui!“ Gleiches lässt sich über Unternehmen und Organisationen sagen: Vorne hui, hinten pfui. Unternehmen & Sozialorganisationen wollen superbe Bewerbungen, aber ihre Absageschreiben und ihr Umgang mit Bewerbern sind unter aller Sau.

Anfang des Monats Juli 2012 habe ich die Absage einer diakonischen Sozialorganisation aus Baden-Württemberg erhalten, die dafür exemplarisch ist. Betreffzeile: Ihre Bewerbung als Geschäftsbereichsentwicklung und Qualitätsmanagement. Super: Ich bin eine Abteilung und kein Mensch. Ich will als Mensch wahrgenommen und angesprochen werden und nicht als eine Maschine, ein Objekt oder eine Abteilung. Nächster Satz: „Sehr geehrter Herr Mustermann, wir bedanken uns nochmals für Ihr Interesse an einer Mitarbeit in der Diakonie XYZ (XYZ steht für „Wir könne alles, außer vernünftig arbeiten!“) und für Ihre Teilnahme an dem Vorstellungsgespräch sowie der
Hospitation“ Nicht nur, dass die Absageschreiberin nicht zum Ende kam (siehe fehlender Punkt im zitierten Satz), sie war auch bestens informiert. Hatte zwar kein Vorstellungsgespräch und eine Hospitation hat auch nie stattgefunden, aber als Standardsatz für Bewerbungsabsagen kann man ja sowas als verwenden. So kann man auch voller Ehrlichkeit und Betroffenheit folgendes schreiben: „Wir haben viele interessante Bewerbungen für die zu besetzende Stelle erhalten, aber letztendlich mussten wir uns für eine Bewerbung entscheiden (Persönliche Frage meinerseits: “Durch auswürfeln oder indem Sie eine Münze geworfen haben?“). Daher konnten wir auch überzeugende Bewerbungen wie die Ihre leider nicht berücksichtigen. Wir wünschen Ihnen, dass Sie schon bald eine interessante Aufgabe finden werden. Für Ihren weiteren beruflichen und privaten Lebensweg wünschen wir Ihnen alles Gute.“ Genial war auch der Abschluss des Absageschreibens, da die Absageschreiberin im Auftrag handelte, da sie vor ihren Namen i.A. schrieb. Tja, denn so eine Absage darf man natürlich nicht eigenmächtig eintüten und zurückschicken, denn das muss man sich erst von oberer Stelle genehmigen lassen. Ordnung muss schließlich sein.

Mattes: Was sind weitere Negativerfahrungen mit den Unternehmen und Organisationen?

Alex: Bei meinen Bewerbungen bitte ich um Eingang der Bewerbungsunterlagen. Unternehmen und Sozialorganisationen schreiben bei Bewerbungseingangsbestätigungen, wenn sie denn mal welche verschicken, dass sie sich melden werden. Alles Lüge! Meine Erfahrung: Wenn man nicht selber aktiv nachharkt, dann rühren sie sich gar nicht. Zu einem guten Bewerbungsmanagement gehört eine regelmäßige Unterrichtung durch das Bewerbungsunternehmen, dass sie die Bewerber regelmäßig über den Stand des Bewerbungsverfahrens informieren und sie nicht im luftleeren Raum hängen lassen. Und zu einem guten Bewerbungsmanagement gehört auch, dass, wenn
man um Rückruf bittet oder per E-Mail nach dem Stand des Bewerbungsverfahrens nachfragt, auch zurückgerufen und geantwortet wird. Es ist hinterlässt einfach einen schlechten Eindruck bei Bewerbern, wenn auf Aktionen der Bewerbern seitens der Bewerbungsunternehmen und -organisationen keine Reaktion erfolgt. Unternehmen und Sozialorganisationen schneiden sich mit
einem schlechten Bewerbungsmanagement und einem unfreundlichen Umgang mit Bewerbern ins eigene Fleisch. Warum ist der freundliche Umgang mit Bewerbern nicht selbstverständlich, da diese doch potentielle Kunden und Multiplikatoren für Unternehmen und Sozialorganisationen sind? Bei einer unfreundlichen, nicht-wertschätzenden Absage besteht bei mir keine Lust deren Produkte und
Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen!

Mattes: Und wie lautet dein Wunsch?

Alex: Ich habe einen schlichten Wunsch: Endlich mein Wissen und meine Fähigkeiten praktisch unter Beweis stellen zu dürfen. Ich weiß, dass ich mit anderthalb Jahren kaufmännische Angestelltenzeit nicht viel Berufserfahrung habe. Aber wie soll ich Berufserfahrung gewinnen, wenn man mir dazu keine Gelegenheit bietet? Liebe Unternehmen und Sozialorganisationen: Ich bin jung, hochqualifiziert, realistisch, sachlich und kann Prioritäten setzen, ohne mich in sinnlosen Aktivitäten zu verausgaben. Zudem lerne ich leicht, bin bereit mir die Hände schmutzig zu machen und verfüge über eine ausgeprägte Wahrnehmungs- und Beobachtungsfähigkeit sowie ein beachtliches Wissen. Bevor ihr also nach Fachkräften im Ausland sucht, sucht erst mal vor eurer eigenen Haustür. Wenn ihr einen analytischen, unternehmerisch denkenden und handlungsfreudigen Berufseinsteiger mit erster Berufserfahrung, Fachwissen und Flair für Details wollt, dann stellt mich ein! Gebt mir endlich eine Chance!!!

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6 Antworten zu Überqualifizierte Unerfahrenheit

  1. So sieht er also aus, dieser sogenannte Fachkräftemangel.

    Bei mir macht sich eher der Eindruck breit, daß die Unternehmer einfach zu hohe Ansprüche haben. Das gilt sowohl für das unendliche Wachstum – also Gewinnerwartungen trotz Markt(über)sättigung)nicht erfüllt – als auch für den perfekten Bewerber.

    Wahrscheinlich ist in allen Fällen nur die Gehaltsvorstellung zu hoch?! Mit einem Stundenlohn von 1€ wäre eine erfolgreiche Bewerbung bestimmt kein Problem. „Überqualifizierte Unerfahrenheit“ – Blödfug! Zu teuer! Das darf oder will aber kein Humankapitalverheizer sagen 😉

    „Alex“ drücke ich alle verfügbaren Daumen!

  2. Heidi Müller sagt:

    Genau das ist das Problem: überqualifizierte Unerfahrenheit.
    Ich kenne das nur zu gut. Und das schlimme ist, je länger man keine Stelle bekommt, umso schlimmer wird der ganze Wahnsinn. Weil man ja für alles eine gute Begründung braucht.
    Ich würde niemals mehr studieren. Durch Ausbildungen mit Weiterbildungen kann man viel mehr machen, habe ich das Gefühl. Vor allem auch, weil man viel jünger am Arbeitsmarkt landet und somit viel mehr Erfahrung sammeln kann. Durch Weiterbildungen wird das Gehalt dann irgendwann genauso hoch wie bei einem Studenten der erst mit Mitte 20 einen Job sucht und dann noch ewig braucht bis er einen gefunden hat.
    Diejenigen, die es nicht selbst erlebt haben, sagen dann immer mit einem BWL-Studium kann man doch alles machen. Nur leider nicht, wenn man einen bestimmten Schwerpunkt gewählt und in einer bestimmten Branche Praxiserfahrung gesammelt hat. Dann kann man alle anderen Branchen, genauso wie alle anderen Arbeiten mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund, die einen anderen Schwerpunkt verlangen, nämlich vergessen. Und in denjenigem Schwerpunkt und derjenigen Branche, die man kennt dann noch was zu finden, was für Einsteiger geeignet ist, ohne dass man die Stelle wieder von jemandem weggeschnappt bekommt, der schon mehr Erfahrung hat, ist echt nicht einfach.
    Depressiv wird man dabei definitv. Und es vergeht einem vor allem die Lust im nächsten Vorstellungsgespräch den Personalern und Vorgesetzten mal wieder nur Honig ums Maul schmieren zu müssen. BÄH.

  3. Vlad sagt:

    Das Schlimme ist, dass man im Gespräch ja nicht mal sagen kann, dass man die Erfahrung ja gern sammeln würde, weil man dann in der Regel gleich unten durch ist. Dieses Schaulaufen ist doch sehr ermüdend. Ich drücke die Daumen, dass es irgendwann mit ein bisschen Glück klappt!

  4. maTTes sagt:

    Ja, man hängt in einer Zwickmühle, absolut keine leichte Situation!

  5. Stefan sagt:

    Kenn ich. Die ersten Jahre war ich überqualifiziert. Danach zulange aus dem Beruf 🙁

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