USA Florida 2014 – Tag 6 – Kennedy Space Center und Shopping

Heute war Sonntag, genauer gesagt Muttertag. Das würde einen hohen Besucheransturm in den Freizeitparks in der Umgebung versprechen, also entschieden wir uns heute für das Kennedy Space Center.

Um Zeit zu sparen, nahmen wir die toll route. Direkt an der ersten Mautstation passierte mir ein Malheur: „Oh, schau mal links, ‚exact coins‘, super, wir haben die Gebühr (1 $) doch passend.“ – Chrissi: „Nein, das heißt Kleingeld.“ – „Ups, wir sind schon da eingeordnet, aber wir haben das Geld doch genau passend.“ … „Wieso ist da ein Korb? SCHEIßE, das Dingen nimmt keine Scheine“ … dann ging das große Suchen los … Mist, wir haben doch so viel mit Karte gezahlt oder mit Scheinen und somit kamen wir auf lächerliche 70 c. Vor allem ging das ganze Prozedere nicht unbedingt schneller, wenn man die hiesige Währung nicht so beherrscht. Tja, was nun? Keine Lust 100 $ Strafe zu zahlen, wenn ich einfach so durchfahre. Chrissi: „Ach komm, ich frage den hinter uns einfach.“ … und sie stieg aus, ich konnte und durfte auch nicht. Wenige Sekunden später war sie auch schon wieder da: „Der war aber nett und er hatte voll viele kleine Plastiksäckchen mit Kleingeld und hat einfach getauscht.“ Die Amerikaner sind wirklich sehr freundlich, ich dachte schon, der holt jeden Augenblick seine Knarre von seiner Laderampe seines Pickups (natürlich) raus und schießt sich den Weg frei. Also Säckchen mit Kleingeld ist kein Klischee, das gibt es wirklich!
Mea Maxima Culpa … die nächsten Stationen bin ich nur noch zum Schalter gefahren und habe mit Scheinen bezahlt und meist auch Kleingeld wiederbekommen, so schnell lernt man aus der Sache.

Nach nur einer Stunde Fahrt sind wir auch schon angekommen. Die Strecke war super angenehm zu fahren: einfach nur Tempomat auf 70 mph stellen und Hirn aus.
Am Parkplatz machte es wieder *katsching* und dieses Mal gingen sogar nur 10 $ durch das Fenster.
Neben uns parkte auch ein deutsches Pärchen, allerdings waren die mit einem weißen SUV unterwegs, dieser war bei den hiesigen „Eintagsfliegen“ sehr beliebt. Chrissi: „Lach nicht so, schau mal unseren an.“ … Tatsache, es waren auch so paar schwarze Flecken zu sehen, aber nicht so deutlich.

Signature Shot:

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Ja, ich war sogar auch da …

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Hier gab es nicht nur eine Taschenkontrolle, wir mussten sogar durch ein Sicherheitstor gehen, das ist natürlich auf NASA-Gelände unerlässlich:

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Der so genannte „Rocket Garden„:

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Gerade als man gedacht hat, dass diese ganz schön groß sind, kam noch ein größeres Exemplar:

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Hier durften wir uns auch mal als echte Astronauten fühlen und Schritte auf der Gangway machen …

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… aber in die Kapsel durften wir leider nicht …

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… dafür hier, aber es war schon besetzt und es war nicht sonderlich bequem mit liegenden Sitzen:

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Wir schauten uns das erste Gebäude „Exploration Space“ von innen an:

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Hier ging es hauptsächlich über aktuelle und zukünftige Projekte:

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Oh, ein Spiel …

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… es entpuppte sich eher als Geschicklichkeitstest, bei dem man eine Sonde auf dem Mond landen musste. Wir waren beide gleich schlecht und zerstörten die Sonde aus purer Inkompetenz, dabei haben wir Hunderte Millionen US-Dollars in den Wind geschossen.

Ja, es wirkte hier wie eine Art Werbung für die NASA:

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Das Bild finde ich super, das würde ich mir auch in die Wohnung hängen.

Anschließend wanderten wir in dieses Gebäude:

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Wir haben nichts großes erwartet, sind einfach einer anderen kleinen Gruppe gefolgt. In einem langen, kurvigen, langsam steigenden Gang waren links und rechts an den Wänden viele, viele Fotos von der NASA, hauptsächlich von den vielen Projekten und diesem Gelände hier.

Nach wenigen Minuten waren wir in eine Art Kinosaal angekommen. Hier wurde ein Film über das erste Space Shuttle gezeigt, dieser bestand nicht nur aus wirklichen Dokumentarfilmmaterial, sondern es wurden auch viele Szenen mit richtigen Schauspielern gezeigt. Es wirkte wirklich wie ein echter Film, der einen historischen Bezug hat. Der Film begann mit der Idee zum Spaceshuttle, ging über zu der Verwirklichung, die vielen Tests und Fehlschlägen und die dadurch resultierende wahnsinnig große Verzögerung. War wirklich interessant und toll gemacht:

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Anschließend öffneten sich einige Tore, durch die man weitergehen musste und ein weiterer Film wurde gezeigt. Nun wurde schon mehr auf echten Filmaufnahmen von damals eingegangen und es wurde immer spannender und dramatischer, irgendwie auch amerikanisch. Kurze Zeit später wurde die Leinwand durchsichtig und direkt dort hinter *BAAAM* Space Shuttle Atlantis:

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Für diesen Hang zur Dramatik und Inszenierung mit dem gewissen Hauch an Patriotismus und Stolz sind die Amerikaner bekannt. Bei mir hat es jeden Falls gewirkt, ich war sofort von dieser Spannung gefangen und mit diesem Höhepunkt vor meinen Augen, ein echtes Space Shuttle, war ich einfach hin und weg begeistert.

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Faszinierend, Captain.
Dieses Moped war wirklich so wahnsinnig groß und imposant:

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Aber genug Fotos jetzt von diesem Erlebnis, wir gingen die Gänge weiter hinab …

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… und konnten uns das Monstrum auch mal von unten anschauen. Besonders interessant sind dort diese vielen Kacheln, es wirkt wie bei der Haut von Amphibien:

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Auch die Spitze vorne scheint sehr hitzebeständig zu sein:

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Diese Space Shuttle Projekte gab es:

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Welche zum Teil fehlgeschlagen sind, erkennt man an einer Gedenktafel:

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Das nächste Ziel war die Bustour über das gesamte Gelände.

Der Busfahrer war durch eine gewisse Heiserkeit für mich nicht immer zu verstehen, aber das wichtigste habe ich wenigstens verstanden. Auch dieser lebte für seinen Job und zeigte sich motiviert und hatte einen gewissen trockenen Humor und geizte auch mit seinem Wissen nicht.
Aus Sicherheitsgründen darf während der Fahrt kein Halt gemacht werden, das sei zu gefährlich.

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Dieses Gebäude nennt sich „Vehicle Assembly Building“ (VAB) und gehört zu den größten Gebäuden der Welt.
Außerdem ist an der Front die weltweit größte US-Flagge zu finden.

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Der braune Kies hier gehört zu einer (!) Seite des sogenannten crawlers, mit dem sämtliche Raketen und Shuttles zur jeweiligen Abschussrampe mit einer wahnsinnigen, unglaublichen Maximalgeschwindigkeit von 1,6 km/h gebracht werden:

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So kann es laut unserem guide bis zu 5 Stunden vom VAB zum Launch Complex dauern.

Links und rechts der Straßen waren viele kleine Tümpel und es wirkte hier sowieso alles wie ein großer Sumpf. Bei einer größeren Wasserpfütze stoppte der Bus kurz und der Fahrer zeigte in jene Richtung, wir konnten unseren ersten Alligator in der freien Wildbahn sehen. Genau deswegen sei es auch so gefährlich hier auszusteigen, betonte der Busfahrer noch mal: „Do you know what they think about us?“ … „Meals on wheels!“ … wieder so ein Gag, mit dem man nicht gerechnet hat … köstlich!

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… unendliche Weiten …

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Sämtliche Anlagen werden hier übrigens mit Solarenergie versorgt, ausnahmsweise mal recht sparsam von den Amerikanern.

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… habe ich schon erwähnt wie riesig das Gelände eigentlich ist …

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Auf dem folgenden Foto erkennt man 2 Masten von sehr, sehr großen Blitzableitern:

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Die linke und rechte Spur benutzt nur ein (!) crawler:

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Nun fuhren wir etwas näher am VAB vorbei … ein Tor war unten geöffnet … was sich da wohl versteckt? Bestimmt kein Stargate.

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Noch mal zur Flagge zurück … ein Stern hat einen Durchmesser von 1,8 m und ein Streifen hat eine Breite von 2,60 m. Zur Verdeutlichung wurde ein kleines Stück auf den Boden gemalt:

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Hier erkennt man sogar einen dieser crawler:

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Nach etlichen Meilen über das Gelände stoppten wir für uns vollkommen unerwartet, wir waren sogar völlig unvorbereitet angereist. Umso größer war natürlich die Spannung. Im fast eiskalten Gebäude (draußen waren es mehr als 93°F / 34°C) startete schon wieder eine Show:

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Wir konnten die letzten Minuten bei einem Raketenstart fast live dabei sein. Bei dieser Schaltzentrale leuchtete immer der Platz eines NASA-Mitarbeiters, den man gerade hörte und im Bildschirm gesehen hat:

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Dann hieß es: Hallo kleine Rakete:

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Hallo Saturn V. Wir waren sprachlos … so nah bei einer richtigen Rakete zu stehen, da merkt man erst wir klein man ist.

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Bei einer kleinen Pause habe ich noch einige Kamerafunktionen ausprobiert:

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Über den Köpfen sahen wir auch die Abzeichen sämtlicher Raumprogramme:

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Das letzte Bild vom Kennedy Space Center ist das einer Raumkapsel:

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Danach mussten wir auf einen Bus für die Rückfahrt zum Visitor Center warten. Der neue Busfahrer hatte auch eine sehr nette Art an sich und wusste so zu artikulieren, dass man sich seine Informationen einfach merken musste. Ich habe seine Stimme noch genau im Kopf und kenne genau den Wortlaut: „People, do you know what NASA stand for?“ … silence … „Ok … listen, listen, listen, listen, listen, listen, listen … National … Aeronautics … and Space …. Administration“ …. Ah ja, klar! „Now together:“ … der komplette Bus machte mit … „National Aeronautics and Space Administration“ … klasse, das geht mir nicht so schnell aus dem Kopf.

Wir deckten uns noch im hiesigen Souvenirshop mit Wandmagnet und Cap ein, bevor es weiterging.
Gut informiert, überwältigt von diesen Ausmaßen des Geländes und fasziniert von der Raumfahrt fuhren wir mautfrei zurück Richtung Orlando. Unterwegs gönnten wir unserem Töfftöff wieder einige Gallonen Sprit. Auch wenn ich wieder ein mulmiges Gefühl hatte, dass etwas schief gehen konnte, verlief alles reibungslos.
Ein Schmunzeln entlockte uns hier an der SR 50 der Ort „Christmas„, der natürlich dementsprechend geschmückt war.

Wir suchten in Orlando schließlich die Millenia Mall auf und stellten fest: es gibt hier keine Sonntage! Es war proppenvoll:

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… und irgendwie war heute Schickimicki-Tag, viele fuhren mit dicken Autos und viel zu übertrieben gestylt zum Valet-Parking und stolzierten in ein teuer wirkendes Restaurant. Ich wollte noch spontan auf die Geissens warten, dachte mir dann aber doch, dass diese eher mit dem Hubschrauber hier landen würden.

In der Food Corner konnten wir schließlich dem Tipp eines Arbeitskollegen nachgehen: wir sollten unbedingt mal seiner Lieblingsrestaurantkette „Johnny Rockets“ einen Besuch abstatten. Eric hieß uns an seinem Tisch willkommen und nahm kurze Zeit später die Getränkebestellung auf, die Wahl unserer Speisen ist uns natürlich wieder schwer gefallen.
Letztendlich gab es für mich Cherry Coke (nein, keine Cherry Coke … echte Coke mit echtem Cherry Syrup), den Original Burger und die hoch gelobten Chili Cheese Fries. Chrissi war dagegen etwas sparsamer, sie hat sich für normale Coke, einen Burger namens „#12“ und normale Fries entschieden.
Und so sah das pompöse Mahl aus:

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Kurz vor dem Bezahlen war ich natürlich wieder so frei: „Eric, could you please refill it for to go?“ – „Yeah, of course.“ I love it! Auch Johnny Rockets können wir uneingeschränkt empfehlen, es war wirklich typisch amerikanisch lecker.
Gesamtpreis: 29,81 $ (22,11 €)

Mit gefülltem Magen rollten wir zu unserem Auto … meine Güte, es ist jedes Mal eine Wand gegen die man läuft, wenn man ein klimatisiertes Gebäude verlässt. Das Auto wiederum rollte mit uns weiter zur bekannten Florida Mall, denn wir wollten mal einen Blick in die m&m’s world, von der es nur 5 Stück auf der Welt gibt, werfen:

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Insgesamt war der Laden wirklich lustig und bunt gestaltet, es gibt so viele Sachen von m&ms, das war uns vorher echt nicht bewusst. Was uns aber den Laden verdorben hat, sind die unverschämt hohen Preise … in den USA ist vieles so wahnsinnig günstig und da fallen dann natürlich die Preise der m&ms am meisten auf: selbst gewählt und abgewogen sind es ca. 5,50 $ pro Pound gewesen!

Und da wir immer noch nicht genug geshoppt haben, fuhren wir anschließend ein weiteres Mal zum Premium Outlet. Auch hier um 7.30 p.m. (9 p.m. schließen die Geschäfte) war es echt nicht leicht einen Parkplatz zu bekommen, man merkt einfach nicht, dass Sonntag ist. Dieses Mal glühte die Kreditkarte bei Ralph Lauren, Tommy Hilfiger, Michael Kors und Yankee Candle. Pünktlich mit dem Ladenschluss waren wir dann auch durch … muss man sich mal vorstellen: 9 p.m. am Sonntag fett shoppen!

Im Hotel checkten wir noch eine Weile lang das Internet und gingen nach diesem ereignisreichen Tag erschöpft ins Bett.

Fazit des Tages:
In den USA gibt es kein Wochenende.
Die Erde ist klein.

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2 Antworten zu USA Florida 2014 – Tag 6 – Kennedy Space Center und Shopping

  1. Marco Krage sagt:

    Ihr seit soooo oft am shoppen … Wenn ihr da mal kein Problem mit dem Zoll bekommt 😉 aber trotzdem echt super Berichte. Freue mich auf mehr.

    Gruß Marco

  2. maTTes sagt:

    Du, das lohnt sich da echt … ich konnte es auch erst nicht glauben.
    Und so wahnsinnig viel haben wir nicht gekauft, es klingt nur so viel. Pro genannten Laden waren es maximal 2-3 Teile.
    Am letzten Tag vor der Abreise habe ich auch noch mal alles durchgerechnet (zwischendurch grob geschätzt und gerundet) , war locker unter der Grenze, da bin ich ehrlich!

    Aber gut, dass ich mein ganzes Essen vor Ort nicht verzollen musste 😉

    Btw. wo ich gerade lese, dass du aus Schwerte kommst … seit letztem Jahr bin ich dort auch öfters 🙂

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