Weltjugendtag 2011 – Tag 11 – Abreise und Fazit des Weltjugendtages

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“Buenos dias a todos!”
So hieß es am frühen Morgen aus den Lautsprechern.

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So begann also am letzten Tag die Abschlussmesse bei wunderbaren Wetter, als ob nichts am Vorabend geschehen wäre.

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Was die Amis vor uns alles an Müll hinterließen war mal wieder typisch. Aber dass an vielen Stellen des Geländes sogar die Schlafsäcke als Ein-Mal-Schlafmöglichkeit missbraucht wurden und an Ort und Stelle liegen ließen, war echt eine Überraschung. Dabei sind richtige Müllberge entstanden, fast ausschließlich aus Schlafsäcken.

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Nach der 2ten Lesung machten wir uns dann auch selbst auf die Socken, denn mittendrin das Feld zu verlassen war deutlich entspannter. Auf dem langen, langen Weg zum Ausgang (nun aber Nummer 1) horchten wir natürlich weiterhin der Messe zu.

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“Wir sehen uns in Rio de Janeiro!” sprach der Papst:

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Alle waren da total aus dem Häuschen. Das Gerüchte, dass der nächste Weltjugendtag in Brasilien stattfinden soll, hat sich bewahrheitet. Schon liefen viele Brasilianer mit einer wahnsinnig großen Flagge ihres Landes in Richtung Bühne. In der Zeit gingen wir weiter, um noch vor dem Abschluss des ganzen Spektakels vom Gelände zu sein. Nun war auch der Plan gegen den Strom zu schwimmen. Wir hatten mit den Busfahrer ausgemacht, uns außerhalb von Madrid zu treffen, um nicht wieder über den Flaschenhals Atocha reisen zu müssen. Also wanderten wir weiter zu der Station, bei dir wir ausgestiegen sind. Natürlich kamen auch viele andere auf die Idee, früher die Heimreise anzutreten, daher wurde wohl auch die Station “Las Aguilas” geschlossen. Nun war guter Rat teuer, aber ein weiteres Mal konnte uns die örtliche Polizei aushelfen: einfach in Richtung Madrid gehen, da kommt dann die nächste Station. Zum Glück war die Station “Fanjul” wirklich nicht weit weg, aber die Hitze und die anderen paar Tausend Leute machten es nicht leichter. Leider sammelten sich auch hier sehr viele Leute um die Station, aber die Polizei hatte alles im Griff und ließ immer nur schubweise ein paar Gruppen durch. Dadurch wurde unsere Gruppe auch kurzzeitig getrennt. Vor den Drehkreuzen haben wir also auf den Rest gewartet, was auch nicht lange dauerte. Bei den Drehkreuzen wurde auch kurzerhand von einigen Polizisten dicht gemacht, aber dadurch dass wir mitgeteilt hatten, aus Madrid rausfahren zu wollen (Richtung “Mostoles”), durften wir ungehindert durchgehen. Ab hier war endlich der große Stress vorbei, wenig Fahrgäste im Zug und jeder hatte einen Sitzplatz bis zu unserer Zielhaltestelle “Las Retamas”. An unserem Sammelpunkt angekommen mussten wir feststellen, dass wir rund eine Stunde zu früh angekommen sind, also haben wir noch gemütlich in einem kleinen Park aus unserem Lunchpaket gefuttert und eine Tankstelle mit kühlen Getränken geplündert. So verging die Wartezeit auf die wohlverdiente Heimreise echt flott. Der Busfahrer samt Gast und Ersatzbusfahrer Manni waren auch gut gelaunt, also konnte gegen 15 Uhr es ruhig gen Heimat gehen. Habe ich schon erwähnt, dass die Spanier ihre neuen Autobahnen echt einfach über ihre alten Straßen drüberklatschen? Ach ja, hatte ich bereits bei der Reise nach Madrid erwähnt. Dieses Mal hatten wir auch keine Irrfahrt durch die Pampa von Spanien, sondern kamen zügig vorwärts auf die Autobahn 1 nach Burgos. Fast diese komplette Strecke (rund 200 km) ab Madrid war einspurig wegen Baustelle und interessanterweise kein Stau. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit um ca. 22 Uhr erreichten wir sogar auch schon Frankreich. Auf dieser Rückreise war der Großteil von Frankreich wieder komplett dunkel, viel mitbekommen haben wir alle nichts, es musste so einiges an Schlaf nachgeholt werden. Kurz nach 10 am eigentlich 12ten Tag unserer Exkursion kamen wir auch schon in Belgien an, wo auch der letzte Fahrerwechsel stattfand: nun fuhr der Dietmar weiter. Die Grenze nach Deutschland überfuhren wir zur Mittagszeit, so dass wir direkt am ersten Burger King Rast machten. Endlich mal wieder etwas auf Deutsch bestellen. Um 16:10 Uhr waren wir auch schon in Schwerte, wo wir einen Teil des Busses loswerden mussten. Danach ging es wieder nach Dortmund, um einen weiteren Teil zu entlassen. Kurze Zeit später waren wir also schon bei unserer Gemeinde, wo wir freundlich von all den Familien der Mitreisenden empfangen wurden. Die gesamte Rückreise hat somit genau nur 25 Stunden gedauert. Wenn man bedenkt, dass die Hinreise nach Pamplona schon 24 Stunden waren, dann waren wir echt gut unterwegs.

Fazit

Tja, was kann man bei solch einem Event, bei solch einer Tour bloß abschließend sagen? Es hat sich mehr als gelohnt und die Meinung hatte jeder aus unserer Truppe. Besonders spannend war, dass wir einfach nicht wussten, was uns erwartet. Meine Freundin war die einzige, die das schon mal mitgemacht hatte (2008 in Sydney) und hatte damit schon Erfahrung. Aber diese Ungewissheit, wie die Gastfamilien sind, wie die Leute allgemein in Spanien sind, was gibt es zu essen, was gibt es zu erleben, was ist alles geplant, wie ist unsere Gast-Gemeinde. Fragen über Fragen hatten wir alle im Vorfeld bei den diversen Vorbereitungen. Aber gerade hier war auch der Reiz da. Ich glaube nicht, dass der nächste Weltjugendtag, bei dem ich auf jeden Fall wieder mitmachen möchte, genauso sein wird wie dieser. Also von der Atmosphäre, von der Stimmung, von den Leuten her hat diese Veranstaltung die Messlatte schon recht hochgelegt, meiner Meinung nach. Da wird es schwer diese Erlebnisse und Veranstaltung zu toppen. Klar, es gab halt auch ein paar negative Aspekte, aber die gibt es immer irgendwo. Nervig waren natürlich die Demonstrationen, bei denen wir leider mitten drin waren. Aber es verlief nun mal alles friedlich, es ist nichts passiert und das ist die Hauptsache. Problematischer waren eher die Zustände ausgerechnet am Höhepunkt des Weltjugendtages. Mangelnde Sicherheit, zu wenig Sanitärkräfte, die auch noch zu weit verstreut waren, um diese schnell zu erreichen (dazu ein interessanter Artikel des Bistums Münster, welches frühzeitig abreisen musste), eingestürzte Zelte und die Bars, die auch unterbesetzt waren, durfte ich ja leider selbst miterleben.

Letztendlich hatte ich persönlich mehrere Höhepunkte, wovon die Vigil nur einer war. Besonders angetan hatte mir das Lichterfest in Pamplona, aber auch die Wanderung auf dem Jakobsweg nach Javier fand ich sehr schön. Natürlich fand ich auch das Essen im großen und ganzen ganz gut (na gut, ich mag keine Paella), Salami und Schinken haben die Spanier aber richtig raus. Hervorheben möchte ich auch noch meine tolle Gruppe, mit denen ich mich wunderbar verstand und sicher auch andersherum. Es sind auch einige Freundschaften (vor allem dann auch hinterher per Facebook) entstanden, so bleibt die internationale Kommunikation erhalten. Auch bei den vielen hilfsbereiten Spaniern, vor allem unsere Gast-Gemeinde und meine Gastfamilie, möchte ich mich bedanken: muchas gracias por todo!
Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Weltjugendtag, allerdings erst nach Brasilien. 2013 ist nämlich schon anders eingeplant. Und auch Spanien habe ich sicher nicht das letzte Mal gesehen!

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