Als Hinweis: den groben Plan habe ich bereits hier veröffentlicht.
Die große Reise über den Teich gen Westen startete im Prinzip ein Tag vor dem Flug (AB7000, Abflug 09:15). Wir nutzten den Late-Night-Check-in von airberlin in Düsseldorf und gaben schon unsere Koffer (meiner: 15 kg, Chrissis: 18 kg) auf, damit wir das am Abflugtag nicht erledigen mussten, außerdem bekamen wir auch dann schon unsere Tickets. Die Kosten von 5 € pro Person waren es uns wert. Natürlich habe ich mich hier noch schnell die Starbucks-Tasse aus Düsseldorf geschnappt (bekloppter Sammeltick).
Am 06.05.2014 fuhren wir also ziemlich relaxt und ohne großen Zeitdruck 3 Stunden vor Abflug wieder zum Flughafen, ist schließlich nur 1 Stunde Fahrt. Und was kam dann komplett unerwartet zu dieser frühen Stunde (06:15)? – Richtig, Stau auf der A2 und A3.
Meine Güte … ich hatte ab diesem Augenblick echt Angst den Flieger zu verpassen, obwohl noch genug Zeit war, bei Staus im Ruhrgebiet kann man mit allem rechnen.
Wir kamen aber dennoch rechtzeitig auf unserem reservierten Parkplatz P23 (Langzeitsparparkplatz, 80 €) an und fanden auch flott einen freien Platz. Jetzt aber schnurstracks im Gleichschritt zum Terminal. Verschnauft haben wir erst, als wir durch die Sicherheitskontrolle gekommen sind.
Anschließend versorgten uns noch mit einem Käsebrötchen für jeden und anscheinend vergoldetem Wasser … anders kann man den Preis von 4 € für 0,5l auch nicht rechtfertigen.
Am Gate hatten wir dann schließlich direkt unsere fliegende Unterkunft für die nächsten 10 Stunden vor Augen:
Der letzte Blick auf festen Boden:
Das Entertainmentsystem war spitze, es war eine wirklich Riesenauswahl mit Filmen unterschiedlicher Generationen (alte wie z.B. „Frühstück bei Tiffany“ oder aktuelle wie „Last Vegas“), paar hundert Songs aller erdenklichen Genres und einige Staffeln von aktuellen Serien. Langweile kann da gar nicht auftreten. Sogar einige Spiele konnte man über den Touchscreen zocken, u.a. Pokern gegen anderen Fluggäste!
Die Beinfreiheit war ok, nicht gut, aber auch nicht schlecht:
Noch sind wir auf der Erde:
Beim Start hatten wir einen schönen Blick auf das diesige Düsseldorf:
In anständiger Flughöhe habe ich mich dann dafür entschieden, mit „Breaking Bad“ mal anzufangen. Die Serie ist schon länger auf meiner Liste, also wenn nicht jetzt, wann dann?
Die erste Mahlzeit war eigentlich nur ein Päckchen mit Minicookies, irgendwie bestellen ich zu jedem Essen auch Kaffee + Cola:
Das „Mittagessen“ bestand bei mir aus Hühnerpampe mit scheinbar echtem Reis und aldente Brokkoli. Dazu noch Cracker mit Dipp und ein Muffin als Nachtisch … natürlich wieder mit Cola gereicht:
Bei meiner Urlaubsbegleitung und Freundin zugleich war Pasta mit irgendwas auf dem Plan:
Nach einer langen Flugstrecke überflogen wir den südöstlichen Teil von Kanada und anschließend den nordöstlichen Teil der USA:
Haben das nicht die Wickinger vor ein paar Jahren bereits geschafft?
Da haben wir es weiß auf blau (igitt):
Wir saßen direkt am linken Flügel, die Aussicht hoch über den Wolken war trotzdem nicht so berauschend:
Land in Sicht:
Ungefähr eine Stunde vor Ankunft gab es noch mal einen Happen … eine Art Wrap mit Salatblättern, Kuchen uuuuund ? Richtig, Cracker.
Nach Folge 5 der ersten Staffel von „Breaking Bad“ habe ich dann doch mal aufgehört zu schauen.
Auf dem folgenden Bild sieht man einen Teil der Bahamas, interessant ist die Wolkenformation, die sich nur über dem Land befindet:
Die Landung war 10 Minuten früher als geplant und verlief wie erwartet unproblematisch, schließlich macht der Pilot das beruflich. Es wurde übrigens nicht (!) geklatscht. Die erste Berührung mit dem dortigen phantastischen Wetter hatten wir bereits beim Betreten und Durchlaufen der Fluggastbrücke zwischen Flugzeug und Terminal, hier staute sich die Hitze wunderbar.
Nun kam der für mich spannendste und zum Teil unberechenbarste Teil: die Immigration. Wie mir einige Freunde erzählten und was mir das Internet so sagte, kann man für diesen Vorgang zwischen 15 Minuten und mehreren Stunden brauchen.
Wir kamen nach schier endlosen Gängen in eine große Halle mit einer schön strukturierten Warteschlange. Diese verhieß erst nichts gutes, aber sie lichtete sich wirklich zügig. Familien mit nervigen Eltern Kindern wurden rausgezogen und direkt abgearbeitet. Wir erwischten jetzt auch noch genau den Schichtwechsel um 1:20 p.m.
Aber als wir endlich an der Reihe waren, wurden nach der Kontrolle unserer Pässe und dem Einreisegrund sämtliche Fingerabdrücke genommen und ein Foto geschossen. Nach dem nächsten Marathon durch die Gänge konnten wir auch unser Gepäck aufgabeln, dieses wurde sogar schon freundlicherweise von Mitarbeitern vom Band gehoben und zur Seite gestellt.
Danach folgten wir den Schildern zum „Car Rental Center“, welche uns zum Bahnhof des „MIA Movers“ führten. Während der Fahrt im nächsten Zug hatten wir schon eine schöne Aussicht auf die Gegend und die Skyline von Miami:
Am „Car Rental Center“ angekommen suchten wir uns den Weg weiter in Richtung Parkdeck. Mit einem hämischen Grinsen und viel Schadenfreude gingen wir am vollem Alamo-Schalter, wo mindestens 30 Leute standen, vorbei und fuhren direkt 2 Stockwerke tiefer. Das Alamo-System hier in Miami war echt super, kann aber gut sein, dass es das in anderen Städten auch gibt: ich habe bereits die Wagenklasse „Fullsize“ auf Grund diverser Empfehlungen viele Wochen vor der Reise gebucht, bin dem Alamo-Insiders-Programm beigetreten (eine Art Partnerprogramm und Kundenverwaltung) und durfte dadurch dem Schalter und einer Kiosk-Station goodbye sagen, direkt zu dieser Buchungsklasse gehen und ein Auto davon selber aussuchen, Stichwort Choiceline. Ich war auch erst skeptisch, aber es funktioniert super (amerikanisch) unkompliziert.
Auf dem Parkdeck war die Auswahl nicht so wahnsinnig groß: 2x Kia irgendwas, 1x Hyundai irgendwas, 1x Dodge Journey und 1x Ford Fusion. Wir haben uns schließlich für den Ford Fusion (Bj. nach 2012 mit etwas mehr als 17000 Meilen) entschieden.
Die Zeitspanne zwischen Ausstieg, Immigration und Einstieg in den Leihwagen betrug wirklich lächerliche roundabout 75 Minuten, vermutlich Anfängerglück.
Auch hier im Parkhaus war die Luft ziemlich schweißtreibend, das Einladen der Koffer trug sein Übriges dazu bei … schnell einsteigen und endlich Aircondition! Bei der Ausfahrt aus dem Parkhaus musste ich nur noch die Buchungsbestätigung, den Führerschein (der internationale wurde problemlos akzeptiert) und die Kreditkarte, mit der ich die Buchung vorgenommen habe, vorzeigen. Nach wenigen Minuten waren wir um ein Navigationssystem reicher und wir durften schon losdüsen. Ich suchte mir einen freien Platz, stellte das Garmin-Teil auf deutsch und gab unser erstes Ziel ein: die Sawgrass Mills Mall in Sunrise, FL. Die Kunst bestand nun darin, die Strecke ohne Probleme zu überstehen … hat natürlich nicht geklappt. Vor allem die noch gewöhnungsbedürftige Straßenführung (huch … die rechte Spur ist weg) und die noch mehr gewöhnungsbedürftigeren anderen Straßenverkehrsteilnehmer (wer muss heutzutage denn schon noch blinken?) haben uns 2 Umwege beschert und so einige Nerven gekostet. Aber was lange fährt, wird endlich gut:
Beim Aussteigen merkten wir wieder: es war warm … es war sehr warm … es war heiß, das Auto zeigte 90° F an, was ungefähr 32° C entspricht, daran müssen wir uns erst noch gewöhnen. Im Gebäude war es zum Glück sehr gut gekühlt, auch so eine tolle Eigenschaft in den USA.
Einen warmen Imbiss inkl. kühlem Getränk haben wir dann noch beim KFC auf einer Fressmeile zu uns genommen (dabei hatte ich bei Taco Bell bestellt).
Das große Shopping mussten wir dann doch aufgrund unserer fortgeschrittenen Erschöpfung abbrechen und hielten auf dem Weg zum Hotel nur noch beim Walgreens.
Von diesem 24h-open Schuppen waren wir recht enttäuscht, denn dieser entpuppte sich als etwas größerer Schlecker mit kleiner Getränkeauswahl. Wir kauften schließlich einen 6er-Träger stilles Wasser und ein USA-typisches 12er-Paket Dosen von Dr. Pepper.
Beim Aqua Hotel in Fort Lauderdale (gebucht über booking.com, 9 von 10 Punkte) eingetroffen wurden wir freundlich begrüßt und zu unserem Zimmer begleitet.
Dieses war schön modern eingerichtet und hatte auch keine Mängel in der Sauberkeit.
Ausgestattet war das Zimmer zudem noch mit Kühlschrank und Mikrowelle.
Ein wirklich schönes und sauberes Bad:
Blicke aus dem Zimmer:
Hier seht ihr das bereits erwähnte Paket Dr. Pepper, es passte leider nicht am Stück in den Kühlschrank:
Während Chrissi sich im Hotel ausgeruht hat, konnte ich mir einen kleinen Spaziergang nicht verkneifen.
Ich wanderte am großen Hotel Hilton vorbei …
… überquerte die Straße und war auch schon nach rund 3 Minuten am Strand:
Herrlich … jetzt kommt endlich Urlaubsstimmung auf …
Unser kleines aber feines Hotel von außen betrachtet:
… und hier der Hintereingang zu diesem:
Nach dieser kleinen Wanderung habe ich dann noch eine Dose Dr. Pepper geschlürft und dabei das erste Basketballspiel der Playoffs zwischen den Miami Heats und Brooklyn Nets geschaut … war ein wirklich tolles Spiel der Heats.
Und um 9:30 p.m. Ortszeit also nach 23 Stunden wach gingen wir dann doch endlich pennen. Der Wecker steht auf 8 a.m., morgen ist Sightseeing in Miami geplant.
US-Flag-Count: 23 … ridiculous.
Fazit des Tages: Den Anreisetag mit zu wenig Schlaf habe ich total unterschätzt.
Weltklasse! Ihr hattet eine echt schöne Zeit dort.
Super Bericht. Macht Lust auf mehr!
Danke Björn, das motiviert mich sehr, schneller weiterzuschreiben 🙂
Hey super ausführlicher Bericht. Freue mich auch schon sehr auf den nächsten. Perfekte Vorbereitung für unsere „demnächst“ anstehende Reise.
Gruß Marco
Hi Marco, wann soll es denn bei dir wohin gehen?
Durch Umzug haben wir es erstmal auf nächstes oder übernächstes Jahr verschoben.
Wir wollten erst New York + Miami (14T). Haben dann aber ehere an Miami und Bahamas gedacht. Und sind nun (dank deiner Beiträge) auch an einer Florida Rundreise interessiert.
Gruß Marco
Das Problem mit dem Verschieben kenne ich leider auch.
Mein Ziel vor einigen Jahren war auch mal: das erste Mal USA muss NYC sein, aber für einen Sommerurlaub ist das doch zu Stadt-lastig. Und bei der Kombination aus beidem sind 14 Tage zu knapp bemessen für einen anständigen Urlaub.
Dann noch viel Spaß bei den Planungen 🙂
Anfangs wollten wir nur 3-5 Tage NY. Aber es hat sich dann schnell herrausgestellt dass selbst 7 Tage nicht reichen, außer um einmal da gewesen zu sein. Und einfach nur Miami für 14T ist dann warscheinlich auch etwas viel. Daher freuen wir uns über deine Berichte, um zu sehen ob so eine Rundreise wirklich interessant für unsist.