Weltjugendtag 2011 – Tag 9 – Freizeitpark Parque de Atracciones

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Der Freitag stand für uns voll und ganz zur freien Verfügung. Meine Freundin und ich entschieden uns dann also einen der beiden Freizeitparks von Madrid zu besichtigen: Parque de Atracciones. Wir konnten ihn ja schon bei unserer Sightseeing-Tour ausfindig machen und das war auch der Hauptgrund, warum wir diesen Park genommen haben. Der andere Freizeitpark “Parque Warner” war uns dann doch zu weit ab vom Schuss, wenn auch trotzdem gut mit der Bahn zu erreichen.

So ließen wir den Morgen geruhsamer angehen und schlenderten erst gegen 10 Uhr zum Bahnhof. Die Richtung kannten wir ja mittlerweile schon auswendig: bis zu “Nuevos Ministerios”, dann umsteigen in die Metro Richtung Casa de Campo und anschließend bei “Batan” ausgestiegen. Von hier aus war es nur noch ein Katzensprung zum Eingang, zur Freude der Touristen auch alles schön ausgeschildert.

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Am Eingang eingetroffen stellten wir fest, dass wir eine Stunde zu früh da waren, der Park öffnete nämlich erst um 12 Uhr. Er macht zwar für unsere Verhältnisse später auf, hat aber durch die warmen Temperaturen umso bessere Bedingungen später zu schließen, so schließt der Park in den Monaten Juli und August erst um 0 Uhr, Samstags sogar erst um 1 Uhr.
Wie auf dem Foto oben zu erkennen, war es zu unserem Glück wirklich echt leer, für Spanien war es wohl noch viel zu früh. Daher fielt das Publikum auch auf: hauptsächlich Pilger. Wir trafen nämlich noch beim Warten auf ein Pärchen aus Kuwait. Diese schilderten uns, dass es dort sogar noch unerträglicher sei: 60°C sei da keine Seltenheit im Sommer. Glücklicherweise gibt es dort ab 58° Hitzefrei! Auf meine Frage, ob es hier zu kalt wär, antworten diese trocken: wir frieren nicht.
Nach dem Öffnen der Kassen, blätterten wir für spanische Verhältnisse vollkommen vertretbare 29,90 € pro Person hin und folgten den anderen wenigen Besuchern durch den Park.
Das erste Ziel war “Abismo”. Diesen Coaster konnten wir schon von weitem sehen und konnten es kaum erwarten, hier eine Fahrt zu machen.

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Das Besondere an dieser Achterbahn von Maurer Söhne (man erkennt die Ähnlichkeiten zu Formule-X in Drievliet) ist der 90° steile Lift, der an der spitze angekommen sogar noch kopfüber weiterführt:

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Das Gefühl war einfach unglaublich, kopfüber nur von den Schoßbügeln (!) gehalten zu werden, da schoss das Blut schnell in den Kopf.
Anschließend folgte eine Rolle um 180°, so dass man wieder anständig sitzen konnte, dann eine Schussfahrt an der Station vorbei und Steilkurve hinter dem Lift mit darauf folgendem Airtime-Hügel (Bunnyhop) und eine weitere Steilkurve wieder zurück durch die Station. Hier schoss der Wagen sogar noch ein paar Meter den Lift hinauf.
Natürlich habe ich vorher meine Brille in meinem Rucksack verstaut, ansonsten wäre diese sicher gut durch die Gegend geflogen. Super Achterbahn, zwar kurz, hat mir aber echt gut gefallen.

Am Ausgang von dieser Attraktion gingen wir direkt gegenüber in die nächste Queue, “Tarantula”, ein Spinning-Coaster, erwartete uns nun. Was uns sofort positiv überraschte, war der schön überdachte Stationsbereich. In regelmäßigen Abständen sorgte Wassernebel für eine angenehme Abkühlung. Später im Laufe des Tages merkten wir auch, dass dies auch bei den anderen Attraktionen der Fall war. Tarantula war auch ein guter Coaster, wir hätten nicht gedacht, dass sicher dieser so rasant fährt. Vor allem, dass bei den Bremsbereichen auch kaum bis gar nicht gebremst wird. Eine tolle Überraschung diese Achterbahn.

Weiter dann zum nächsten Objekt der Begierde: “Tornado”, einer von nur zwei Inverted Coastern von Intamin. Bis jetzt hatten wir uns auch die ganze Zeit gefragt, warum noch kein Zug hier gefahren ist, aber in der Station angekommen sahen wir, dass nur gefahren wird, wenn alle Sitze belegt sind. Es waren zu unserer Freude nur noch zwei Plätze frei, so dass wir uns an den anderen Gruppen vorbeidrängeln durften und direkt einsteigen. Unmittelbar danach ging auch schon die Fahrt los, so macht das Spaß.

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Leider fanden wir die Fahrt als recht langweilig, auch wenn da einige Überschlagelemente dabei waren. Es fehlte halt das gewisse etwas, was andere Inverted Coaster wie z.B. die Black Mamba haben. Es waren halt zu wenig abwechslungsreiche Fahrelemente vorhanden, da war viel zu viel geradeaus fahren dabei. Also hier wurden wir leider enttäuscht.

Nun gingen wir in Richtung Coaster numero cuatro. Auf dem Weg dorthin kamen wir aber wieder an Abismo vorbei, wo ich einfach noch mal mitfahren musste. So langsam machte sich auch die Hitze bemerkbar, das Kopfüber-Fahren war da leider nicht mehr ganz so angenehm, aber ich hatte trotzdem meinen Spaß. Schließlich hat man diese Art von Coaster nicht überall. Eine etwas abgespeckte Variante steht allerdings im Skyline Park in Bayern.

Sehenswerte Wasserattraktionen gibt es hier auch …

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… diese ließen wir aber links liegen. Dafür haben wir zu wenig Klamotten zum Wechseln mit nach Spanien genommen.
Mittlerweile wurde der Park immer voller und am vorletzten Coaster “Vertigo” war die bisher längste Warteschlange. Bisher mussten wir nicht länger als 15 Minuten warten, hier standen wir aber locker 30 Minuten an. Auch hier war ein ungewöhnlicher Ablauf in der Station: Es wurden alle Chaisen dieser Wilden Maus besetzt und gewartet bis wieder alle da waren. Normalerweise wird hier immer beladen, wenn ein Wagen wieder frei ist. Naja, die Fahrt hat sich eigentlich nicht so wirklich gelohnt, wir konnten hier nur getrost einen Haken auf unserer Liste machen.
Durch die mittlerweile hohen Temperaturen und den aufkommenden Hunger verließen wir nun doch den Park und verzichteten auf den 5ten und letzten Coaster, der eh nur etwas für Kinder ist.
Insgesamt hat uns der Park aber gefallen, es war überall Schatten vorhanden und natürlich auch die üblichen Wasserspender zierten den Park. Auch die Vegetation kam hier nicht zu kurz, die Bäume dort werteten den Park echt gut auf, es herrschte eine schöne Atmosphäre.
Wir fuhren zwar nicht mit allen Attraktionen, aber alle machten einen recht gepflegten Eindruck. Ich glaube kaum, dass der andere Park in Madrid atmosphärisch und gestalterisch mithalten kann. Vermutlich sind die Attraktionen dort besser, aber wir waren dennoch froh uns für Parque de Atracciones entschieden zu haben.

Nach dem Parkbesuch ging es dann wieder per Metro zurück in die Innenstadt, das Ziel war die Station “Opera”.

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Von hier verzweigten sich viele Einkaufsstraßen, in denen wir auch unsere Mittagsmahlzeit zu uns genommen haben. Dieses Essen war leider mit Abstand das bisher schlechteste, was wir mit unseren Coupons bekommen haben. Bei “Cafe & Te” erhielten wir wahlweise ein recht trockenes Wurstbrötchen oder ein überbackenes Baguette mit Getränk. Naja, immerhin hatten wir was im Magen.
Nun machten wir uns auf dem Weg, Briefmarken für unsere vielen Postkarten (30 Stück!) zu besorgen.
Vorbei an dieser recht ungewöhnlich aussehenden Kirche San Gines

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… zum Puerta del Sol mit einem prächtigen Palast (“Real Casa de Correos”), ja davon gibt es hier echt viele:

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Es hieß, dass Briefmarken überall da zu kaufen sind, wo es auch Zigaretten gibt. Für uns schon ein Problem genug, einen Tabakladen zu finden. Aber als wir einen gefunden haben, waren die Briefmarken schon ausverkauft.
Die nächsten Einheimischen, die wir fragen konnten, waren mal wieder die Polizisten, die immer präsent waren. Auch hier wurde uns freundlich geholfen: Briefmarken kann man auch im Kaufhaus um die Ecke kaufen. Das nächste El Corte Ingles war also nicht weit weg und wir machten uns auf den Weg dorthin. Das Kaufhaus war recht vertraut wie ein Kaufhof oder Karstadt aufgebaut und man fühlte sich dadurch etwas heimisch. Das Eigenartige hier war aber, dass die Poststation sich im 2ten Untergeschoss befand, direkt in der Tiefgarage. Hier erwartete uns schon eine große Warteschlange mit auch einigen Deutschen, da konnte man direkt ein kleines Pläuschchen halten. Nach ca. 30 Minuten warten waren wir endlich unsere Karten los.
Anschließend schlenderten wir wieder den Weg zurück zu Opera und machten aber noch bei einem Souvenirshop halt: Souvenirs wie eine Madrid-Tasse oder ein “I love Madrid”-Shirt sind halt Pflicht für uns Touristen.
Von dort aus ging es schließlich per Metro zurück zu Atocha und trafen dort per Zufall eine weitere Splittergruppe von uns. Gemeinsam fuhren wir also per Bahn wieder nach Torrejon de Ardoz. Hier deckten wir uns in einem Supermarkt (Real-Niveau) mit Verpflegung für den kommenden wohl anstrengendsten Tag des Weltjugendtages ein: die Vigil-Feier auf Cuatro Vientos.
Das Abendessen haben wir mal wieder in unserem Lieblingskiosk in unserer Unterkunft zu uns genommen. Die letzte Nacht mit einem Dach über dem Kopf lag vor uns.

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