Wir verabschiedeten uns von Key West und machten uns auf die Rückreise mit einem Zwischenstopp noch auf den Keys im wunderschönen Bahia Honda State Park. Wie schon beim Fort de Soto Park vor einigen Tagen mussten wir nur ein kleines Entgelt (9 $) direkt bei der Einfahrt hinterlassen und hatten somit alle Freiheiten für einen Tag hier erkauft.
Schon nachdem wir uns nur wenige Minuten umgeschaut hatten, kam übelstes Urlaubs-Karibik-Flair auf:
Unser erstes Ziel war die stillgelegt Eisenbahnbrücke, die man zum Teil noch betreten kann …
… und begegneten beim Wandern einer wirklich große Echse (grüner Leguan?) in freier Wildbahn:
Wir haben uns dabei ganz schön erschrocken, ein so großes Exemplar von rechts nach links vorbeilaufen zu sehen.
Hier geht es scheinbar ins Nirgendwo:
Zur Geschichte dieser unterbrochenen Brücke: 1912 wurde die Bahnverbindung zwischen Homestead und Key West eröffnet und 1935 so stark bei einem Sturm beschädigt, dass diese aus wirtschaftlichen Gründen nicht wieder repariert wurde. Daher hat man sich seitdem auf eine PKW-Straße zwischen dem Festland und Key West mehr konzentriert.
Postkarten-Atmosphäre:
Wenn das mal nicht Fernweh deluxe auslöst, dann weiß ich auch nicht:
Man beachte die kleinen weißen Häuschen – diese darf jeder Parkgast frei nutzen, in einigen gibt es sogar eine BBQ-Möglichkeit … tolle Sache.
Einige Meter durfte man auf der Brücke noch schlendern …
Hier haben wir den zweiten Zeppelin unserer Tour gesehen, bei uns gibt’s die wirklich zu selten:
… und hier war die Brücke unterbrochen.
Sieht aus wie nach einem Krieg, dabei ist das nur natürlicher Verfall:
Wir gingen also wieder ein Stück zurück, um auch mal dem Golf von Mexiko etwas näher zu kommen:
Lediglich 2 weitere Touristen konnten wir hier am schönen Sandstrand ausfindig machen …
Nach einigen Kletteraktionen über die zum Teil glitschigen Steine haben wir uns die ehemalige Eisenbahnbrücke auch mal und unten beguckt …
Von hier aus gesehen rechts von der Brücke befinden sich die bereits angesprochenen weißen Hütten, die wirklich zum Relaxen einladen:
Das Wasser war wirklich herrlich klar, aber gar nicht so warm wie ich erst dachte …
Mit diesem schönen Foto verabschieden wir uns vom Karibik-Urlaubs-Flair und stiegen etwas wehmütig ins Auto … wir mussten noch so einige Meilen machen.
Wir zockelten also weiter auf der US1 und ich hatte einen Wutanfall nach dem anderen, weil es trotzdem noch Leute geben musste, die die maximal erlaubte „Höchst“-Geschwindigkeit nicht mal ankratzten.
Daher musste mein Lenkrad mit einigen Bissspuren herhalten. Wenigstens war die vorgestern gesperrte Brücke zwischen Keys und Festland wieder offen. Kurz nach Homestead entschieden wir uns auch für die schnellere Route über eine Videomautpassage, die mit nur rund 2 $ auch kein Loch im Geldbeutel gerissen hat.
Die Sawgrass Mills Mall, die wir bereits bei unserem Ankunftstag besuchten hatten, nutzten wir jetzt zum Abschlussshopping.
Nebenan befand sich ein Walmart Supercenter, welches wir natürlich auch nicht ausgelassen haben … auch bei einigen Süßigkeiten Lebensmitteln mussten wir uns noch eindecken.
Ein Blick auf die Kaffeepreise verriet, dass hier der Kaffee etwas günstiger zu bekommen ist als bei uns … aber ob dieser hier schmeckt, steht auf einem anderen Stern:
Da wir große Hard Rock Cafe Fans sind, haben wir uns für die letzte Nacht das Seminole Hard Rock Hotel & Casino Hollywood (booking.com: 8,3 von 10, Homepage) gegönnt. Ja, wir waren erstaunt, dass es in Florida auch ein Hollywood gibt. Ein weiterer Pluspunkt für das Hotel war auch die gute Lage zum Miami Airport, der nur rund 30 Fahrminuten entfernt war.
Die Parkplatzsuche gestallte sich als undenkbar kompliziert … Es fing damit an, dass wir erst im Parkhaus des Casinos geparkt hatten und wir den Weg zum Hotel nicht finden konnten. Dann haben wir eine Runde um den Komplex gedreht und sind beim Valet-Parking angekommen, hier wollte man auf Anfrage nach einem kostenlosen Stellplatz natürlich das Valet-Parking andrehen … also noch eine Runde gemacht … und oh Wunder … wir kamen wieder vor dem Eingang des Hotels raus und somit wieder beim Valet-Parking … also nicht anquatschen lassen und weiterfahren … unterwegs haben wir die 3te Person nach dem Weg gefragt und dieser zeigte direkt in das Gebäude nebenan … prima, warum nicht gleich so?
Wie schon beim Hard Rock Casino in Tampa waren wir von der Innenausstattung in der Empfangshalle und dem anschließenden Casino überwältigt. Im Gegensatz zur Parkplatzsuche war wenigstens der Checkin vollkommen unkompliziert. Wir waren im South-Tower untergebracht und mussten vor den Aufzügen unsere Zimmerkarte immer vorzeigen, damit wir diese betreten durften. „Are you from Germany?“ – „Yeah, but how do you know that“ – Er deutete auf den mit einem BVB-Logo beklebten Koffer – „I’m a big BVB Fan.“ – „Oh, but where are you from?“ – „Haiti, but I watch the Bundesliga very often.“ – Ich fühlte mich zu diesem Zeitpunkt zurück nach Barcelona versetzt, wo auch einige Schweden mit uns beim Championsleague-Halbfinale gegen Real Madrid mitzitterten. Er war wirklich gut über die Lewandowski-Lage beim BVB informiert und denkt auch, dass Ramos auf keinen Fall ein Ersatz sein wird. So lobe ich mir Smalltalk.
Als wir dann schließlich die achte Etage erreicht hatten, mussten wir sogar noch den kompletten Flur zu unserem Zimmer laufen … es war doch tatsächlich das letzte Zimmer auf der rechten Seite. Der dicke Teppich machte auch das Ziehen des Koffers nicht leichter.
Wir öffneten die Tür und stauten über das riesige Zimmer:
Wir wurden dabei von einem Radio mit tollster Rockmusik begrüßt …
Hier werden wir auf jeden Fall genug Platz haben, um unsere Koffer mit unseren gekauften Klamotten zu befüllen und neuzusortieren.
Auch die Aussicht hier im 8ten Stock war herrlich:
Von der Schnellstraße nebenan hörte man sowieso nichts …
Für unser last supper machten wir jetzt erst mal ein kleines Brainstorming.
Was war unser Favorit bisher? Welche Bude ist in der Nähe?
Erster Gedanke: The Cheesecake Factory … schade, war zu weit weg und wir hätten wieder zur Sawgrass Mills Mall zurückfahren müssen.
Zweiter Gedanke: Five Guys … hatten wir leider gestern schon.
Dritter Gedanke: Chili’s … prima, darauf haben wir jetzt auch wirklich Appetit und ist auch gleich um die Ecke.
Rund 10 Minuten später saßen wir wieder in einem Chili’s, ich mag den Laden einfach. Bei den Getränken wussten wir natürlich, was wir haben wollten: Mango Iced Tea for me and Blackberry Iced Tea for my girlfriend – that’s easy. Bei der Mahlzeit selbst war ich mehr als unschlüssig, denn ich wollte selbstverständlich noch mal etwas neues probieren: „Do you have something spicy?“ Unser server half da natürlich sehr gerne: „I prefer Grilled Chicken Mix Bowl … that’s my favorite!“ – „Ok, thanks … then I take that.“ Chrissi lies sich nicht beraten und entschied sich für ein Grilled Chicken Sandwich (incl. Fries), das sehr nach einem Burger aussah:
Hinterher rieben wir uns die Bäuche, denn wir waren pappsatt, aber trotzdem nicht überfressen. Und auch wenn mein Essen nicht wirklich spicy war, so war ich mit meiner Wahl sehr zufrieden. Auch Chrissi fand ihre Mahlzeit sehr lecker. Um etwas Bargeld mal loszuwerden, wollten wir ab jetzt nur noch bar zahlen.
Gesamtpreis: 31,00 $ (22,74 €)
Natürlich nutzten wir da auch noch mal die Gelegenheit, unser Töfftöff ein letztes Mal zu tanken – man sollte nämlich den Wagen relativ gut gefüllt wieder abgeben und den zusätzlichen unnötigen Zeitverlust möchte wir morgen nämlich nicht haben. Da lieber gemütlich ohne Zeitnot zum Airport cruisen. Heute tankten wir ausnahmsweise bei Texaco, aber auch wieder vollkommen unkompliziert, wenn man das System des Tankens in den USA schon kennt – nur die Bedienung dieser Zapfsäule war etwas anders. Umgerechnet waren es wieder lächerliche 29,23 €.
Nachdem wir wieder unser geliebtes Parkhaus erreicht hatten, machten wir noch einen Bummel über den großen Komplex des Hard Rock Hotels:
… und deckten uns auch hier beim Rock Shop selbstverständlich mit dem letzten Hard Rock Cafe Shirt der Tour ein …
Anschließend tauschte ich an einer Slot Machine noch einen 5 $ Schein gegen einen 1 $ Gewinn … also mich hat das Spielfieber somit nicht gepackt. Wir holten jetzt noch den kompletten Kofferrauminhalt aus dem Auto und brachten diesen ins Zimmer, damit wir endlich mit dem ordentlichen Packen starten konnten.
Zwischendurch war noch etwas Zeit für ein paar Langzeitbelichtungen:
Nicht nur das Wiegen der Koffer war sehr spannend, auch das Durchrechnen für den Zoll verursachte ein bisschen Kopfzerbrechen.
Als wir alles erledigt hatten, konnten wir auch erst zufrieden relaxen und erschöpft in die Koje fallen.
Fazit des Tages: Die Tage im Urlaub gehen einfach zu schnell vorüber.