Der nächste Tag startete mit richtig schwülem Wetter. Es war warm und man hatte den Eindruck, dass es jeden Moment regnen müsste.
Dennoch fuhren wir wie geplant in den nicht weit entfernten Freizeitpark Gardaland.
Nach ungefähr einer halben Stunde standen wir auch schon vor den Türen des Parks, holten unsere ermäßigten Tickets (es gibt immer irgendwelche Aktionen auf der Webseite) und warteten auf die Eröffnung.
Bei der Eröffnung kommt der Nationalstolz der Italiener zum Vorschein:
Nach einigen Tanzeinlagen tönt aus allen Lautsprechern die italienische Nationalhymne und jeder Italiener in unserer Nähe grölte mit. Das wäre bei uns in Deutschland undenkbar. Wir waren davon überrascht, weil wir zwar wussten, dass es in den USA gemacht wird, aber nicht hier. Außerdem gab es das in Spanien (Parque de Atracciones) auch nicht.
Das Objekt der Begierde im Gardaland war natürlich der neue Wingcoaster von B&M namens "Raptor". Also verschlug es uns als erstes in diesen Bereich des Parks, mussten aber bei Ankunft feststellen, dass die Neuheit noch geschlossen war und die Eröffnung verschoben wurde. Vermutlich waren hier noch einige Wartungsarbeiten im Gange.
Also suchten wir im Park eine andere Möglichkeit, um die erste Fahrt des Tages zu machen. Schließlich sind wir bei "Mammut", eine Minenachterbahn, gelandet und stellten uns sofort bei der Queue an. Leider war heute recht viel los und somit standen wir locker 45 Minuten an, um endlich Platz nehmen zu können. "Mammut" war zwar ganz nett, aber "Colorado Adventure" im Phantasialand finde ich um einiges besser.
Gegenüber stand auch schon "Blue Tornado", ein unkomfortabler, unspaßiger Standardloopingcoaster, den man auch in Walibi World, Movie Park und Heide Park finden kann.
Nach diesem groben Durchschütteln brauchten wir aber erst mal eine kleine Pause …
Anschließend wanderten wir weiter zu "Fuga da Atlantide", was man als eine Art Wasserachterbahn beschreiben kann. Hier kamen wir sogar schnell ins Boot, aber leider war die Fahrt ziemlich kurz, dafür spaßig …
Dann machten wir unseren nächsten Versuch bei "Raptor" und stellten fest, dass bereits die ersten bemannten Fahrten unterwegs waren …
… also schnell in die lange Queue einreihen. Zum Glück wurde diese flott abgearbeitet und so saßen wir nach rund einer halben Stunde in den neben der Schiene befindlichen Sitzen …
Die Dauer der Fahrt war ok, hätte auch etwas länger sein können. Auf jeden Fall war es mal was anderes, neben der Schiene zu sitzen. Zwar ist Raptor definitiv kein High-Thrillride, aber spaßig war es alle Male und macht Lust auf mehr Coaster dieser Art.
Danach ging es zu einer weiteren für uns neuen Achterbahnklasse: "Sequoia Adventure". Besonders interessant ist hier das Fahren von längeren Passagen über Kopf …
Da genau diese Stellen ziemlich langsam durchfahren werden, schießt schnell das Blut in den Kopf und die Last auf die Schultern wird natürlich auch immer größer. Interessant war es zwar, aber eine wiederholte Tour muss hier nicht sein, nicht bei diesen Temperaturen, die dies noch zusätzlich unerträglicher machen.
Und das war auch schon die letzte Fahrt des Tages, auf die letzten beiden Achterbahnen "Ortobruco Tour" und "Magic Mountain" (ist ja eh wie Big Loop im Heide Park oder "Python" in Efteling, auf jeden Count bin ich auch nicht mehr so scharf) hatten wir wegen des schwülen Wetters auch keine Lust mehr.
Später haben wir erst gemerkt, dass wir leider den interaktiven Ride "Ramses" übersehen/vergessen haben.
Der zweite Teil des Tages bestand aus Sightseeing in Verona. Hier parkten wir in einer zentral gelegenen Tiefgarage und wanderten los.
Vorbei an eines der Stadttore …
… liefen wir auf einen großen Platz zu, an dem das Rathaus …
… und die berühmte Arena von Verona stand. Viele Touristen waren in der Stadt und sammelten sich hauptsächlich in der Nähe der Arena, die auch regelmäßig kulturelle Veranstaltungen beherbergt.
Einige Fotos später schlenderten wir im Menschengewühle durch die engen Gassen, vorbei an Luxusgeschäften wie z.B. Cartier …
… bis wir schließlich die Casa di Giulietta erreicht haben.
Das angebliche Elternhaus der Julia befindet sich in einem Hinterhof inmitten der Innenstadt. Auch hier war reger Betrieb, aber es wurde nicht unangenehm voll. Die Wände sind interessanterweise vollgeklatscht mit Briefen, Zetteln und sonstigen Verunreinigungen und machten einen schäbigen Eindruck.
Dieser Balkon wurde übrigens extra für Touristen angebracht und es wird für die Besteigung fleißig Eintritt in Höhe von (ich glaube es waren) 6 € verlangt. Wenigstens ist die Besichtigung von unten und das traditionelle Begrabschen der Julia-Statue an einer der beiden abgenutzten Rundungen kostenlos.
Danach machten mir weiter unserer Runde durch die schöne Altstadt, dabei kamen wir über den mittelalterlichen Piazza delle Erbe …
… wieder an einem Stadttor vorbei …
… und wenige Gassen später schloss sich wieder der Kreis …
Mittlerweile haben sich auch die Wolken schön vor die Sonne gedrängt und die Luft wurde noch eine Stückchen schwüler. Wir machten uns nun also etwas schneller auf dem Weg zum Auto, um beim drohenden Regen wenigstens im Trockenen zu sein. Ich hielt noch kurz beim Supermarkt an, um uns mit Erfrischungen zu versorgen und dann war es schließlich so weit, der Regen platzte fast wie aus dem Nichts raus aus den Wolken und hämmerte nur so gegen die Scheibe als ob Petrus seit Jahren nur auf diesen einen Tag gewartet hätte. Das Problem war jetzt aber, dass ich noch im Supermarkt stand und irgendwie zum Auto musste, also … Gehirn aus und durchgerannt. Ich war trotz dieses Zwischensprints von vielleicht 30m bis auf die Haut klatschnass und durch die Brille konnte ich wegen der vielen Regentropfen und den beschlagenen Brillengläsern einfach nichts mehr sehen. Wir haben dann noch den starken Guss abgewartet und setzten unsere Reise fort.
Aber etwas Gutes hatte es ja: durch die Regenmassage wurde mein Auto wenigstens wieder anständig vom Dreck befreit, von Glanz kann man aber trotzdem noch nicht sprechen.
Am Hotel angekommen war der Regen aber noch nicht vorbei, vom Balkon sahen wir auch schon gar nicht mehr den Monte Baldo …
Und als ob nichts passiert wär, zeigte sich der späte abendliche Himmel von seiner schönen Seite:
Für den nächsten Tag haben wir uns Venedig vorgenommen.